20. September 2021
An und für sich ist ein Ausflug auf die Alb nichts besonderes. Außer es kommt eine »Klostertour« von Ulm bis Beuron über Obermarchtal, Blaubeuren und Zwiefalten heraus. Interessant und lehrreich, was der südliche Teil der Schwäbischen Alb alles zu bieten hat.
Beginnen wollen wir in Ulm im Klosterhof von Söflingen, einem Vorort von Ulm – keine große Klosteranlage, aber eine stimmungsvolle Idylle. Hier wurde im Jahre 1258 ein Klarissenkloster nach Söflingen verlegt. Das eigentliche Klostergebäude wurde im Zuge der Säkularisation abgebrochen, jedoch sind das alte Pfarrhaus und das ehemalige Beichthaus noch erhalten, sowie das Museum in der Klostermühle. Die Klosterkirche aus dem Jahre wurde 1820 renoviert und umgebaut. Die Randbebauung des Söflinger Klosterhofes, das ehemalige Bräuhaus und die alte Klostermühle mit Wasserrad, wurden im Barockstil umgebaut. Die verbliebenen Reste der Klosteranlage sind heute eingefriedet von um den Klosterhof angelegten Häusern.
Kloster Wiblingen, eine ehemalige Benediktinerabtei, gegründet 1093, wurde bis zur Säkularisation 1806 als Kloster benutzt. Danach als Schloss und Kaserne weitergenutzt. Heute beherbergt sie Abteilungen des Universitätsklinikums Ulm. Schon wenn man durch das Eingangstor tritt, überwältigt einen die Monumentalität der Gebäude und die Weiträumigkeit des Vorplatzes. Die Klosterkirche St. Martin wirkt von außen monumental und macht auf mich einen leicht unfertigen Eindruck, als ob an der Bedachung noch etwas fehlt. Im Kirchenraum finden sich grandiose Deckenfresken (Spätbarock/Frühklassizismus). Hörenswert die neue Hauptorgel. Auch unbedingt ansehen - den prunkvollen Rokoko Bibliothekssaal, er entstand zwischen 1740 und 1750 unter Abt Meinrad. Er erstreckt sich über zwei Geschosse. Die schwingende Raumform, der reiche Figurenschmuck und als Krönung das großartige Deckenfresko – alles verbindet sich zu einem grandiosen Seh-Erlebnis. Bibliothek und Museum kosten einen kleinen Eintritts-Obolus – lohnt sich aber allemal!
Das Kloster Blaubeuren des Benediktinerordens liegt in unmittelbarer Nähe zum Blautopf. Heute werden die spätmittelalterlichen Klostergebäude als altsprachliches Gymnasium genutzt. Erhalten und zur Besichtigung frei sind der Kreuzgang, die Klosterkirche und ein Museum. Interessant ist der spätgotische, doppelflügeliche Hochaltar. Etwas Ruhe mitbringen und dann bei einem Spaziergang im Park entspannen! Schön, dass es neben dem »Blautopf-Rummel« noch ein Paar interessante Ecken wie z.B. das Klein-Venedig in der Achgasse gibt.
Es ist immer wieder schön, wenn man bei Tagesausflügen über die Alb Neues entdeckt, wie z.B. die Dorfkapelle St.Jacobus in Oberwilzingen und das nette Städtchen Rechtenstein an der Donau.
Die barocke Klosteranlage des ehemaligen Prämonstratenser Reichsstifts Marchtal ist eine faszinierende Anlage im Donautal - sollte man sich ansehen! Anschließend im Klostergasthof Adler eine Stärkung zu sich nehmen - ein perfekter Tag!
Kloster Zwiefalten: Ich bin jedesmal wieder überwältigt von dieser barocken Pracht der Klosterkirche, die eine der Hauptsehenswürdigkeiten der Oberschwäbischen Barockstraße ist. Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall
Die Erzabtei St. Martin zu Beuron, ist ein seit 1863 bestehendes Benediktinerkloster in Beuron. Gelegen im landschaftlich schönen und interessanten Naturpark Oberes Donautal, ist es auch Stammkloster der Beuroner Kongregation. Hier und heute wird aktives Klosterleben betrieben. Deshalb ist auch nur die Abteikirche St. Martin und die Gnadenkapelle die nördlich an die Abteikirche angebaut ist, zu besichtigen. Die Krypta, ein zweigeschossig angelegter Raum der für Exerzitien und Versammlungen genutzt wird, ist mit seinem (maurisch/romanischen)? Baustil ein interessanter Kontrast zur barocken Abteikirche St. Martin. Wohltuend ist die Ruhe in und um die gesamte Anlage. Empfehlenswert zu besichtigen!
Wie immer gibt es zu diesem Thema einen Film auf youtube