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Ostfriesland

20. September 2021

Ostfriesland/Emsland


Startpunkt Papenburg an der Ems.
Die nördlichste Stadt des Emslandes hat eine lange Tradition im Schiffsbau. Wurden dort früher kleine Schiffe gebaut, sind es heute Kreuzfahrtriesen, die in der Meyer Werft entstehen.
In der Zeit, als wir die Meyer Werft besichtigten, wurde gerade die Quantum of the Seas gebaut, das bisher zweitgrößte in Deutschland gebaute Kreuzfahrtschiff. Bei der obligatorischen Besichtigungstour steht man als Besucher fassungslos in einer riesigen Halle vor einem Gebirge aus Stahl - allein schon die Vorstellung fasziniert, dass später einmal ca. zweieinhalbtausend Menschen mit nochmal soviel Bediensteten in diese Stahl(Blech)Büchse gezwängt werden um dort 2 oder 3 Wochen kreuzfahrend bespaßt zu werden - für den Individualtourist eine gruselige Vorstellung, aber, jeder wie er es mag - es ist jedenfalls gigantisch!
Die Geschichte Papenburgs ist auch eng mit dem Torfabbau verknüpft. Zur Entwässerung wurden Kanäle, sogenannte »Wieken« zur Erschließung der bis dahin unzugänglichen emsländischen Moore gezogen. So wurde Papenburg zur ersten Moorkolonie Deutschlands.

Weiter geht es die Ems entlang Richtung Weener.
Das Becken des historischen Hafens ragt weit in die Altstadt herein. Links und rechts rahmen Bürgerbauten, Arbeiterhäuser und Speicher den Hafenbereich mit seinen vielen Traditionsschiffen ein. Am Kopfende steht ein Denkmal für die »Törfwiefkes« (das waren die schwer arbeitenden Frauen beim Torf-Schiffe entladen).


Der nächste Hafen ist Leer.
Im »Ostfriesen-Hof« einquartiert und Leer besichtigt. Die Altstadt von Leer, um die Rathaus-, Neue-, und Königstraße, besticht durch liebevoll restaurierte Gebäude, enge Gassen und einer Lage direkt am Wasser, man merkt am Baustil schon die Nähe zu Holland. Das Rathaus wurde auch im deutsch-niederländischen Renaissancestil gegenüber dem Waagegebäude am Hafen erbaut.

Das Emssperrwerk
Das Emssperrwerk bei Gandersum ist eines der modernsten Sperrwerke in Europa. Das 476 Meter lange Bauwerk erfüllt zwei Hauptaufgaben. Zum einen verbessert es den Sturmflutschutz an der Ems und im Leda-Jümme-Gebiet. Zum anderen ist die Staufunktion der Ems zwischen Papenburg und Emden wichtig, denn es erlaubt die Überführung von Schiffen mit einem Tiefgang von bis zu 8,50 Metern – die Meyer Werft braucht die Tiefe für ihre Riesendampfer.

Schifffahrt von Petkum nach Ditzum.
»Hochsee« verspricht die 20-minütige Überfahrt mit der kleinen nostalgischen Emsfähre »Ditzum«. Die Fähre legt gewöhnlich im Ditzumer Hafen an. Der Hafen beherbergt eine Fischkutterflotte und ist Herz und Mittelpunkt dieses kleinen Sielhafenortes an der deutschen Nordseeküste. Hier leben doch so an die 690 Einheimische – Ostfriesen eben – nett, engagiert, und manchmal n' bischn dickköpfig! Von hier lohnt ein kleiner Abstecher ins Rheiderland  – liegt gleich nebenan: Pogum, Dyksterhusen (wer kennt das nicht)? bis an die holländische Grenze, dort wo sich Himmel und Wasser am Horizont vereinen, und dann wieder zurück – wenn dann noch die Sonne scheint, fährt auch wieder die Fähre nach Petkum, denn von dort geht es nach Emden.

 
Emden
Emden – im Nordwesten von Niedersachsen gelegen, ist die größte Stadt Ostfrieslands. Sie liegt an der Emsmündung am Nordufer des Dollarts. Hier kann man bei einer Hafenrundfahrt Schiffe gucken: Delfttreppe (Abfahrt zur Hafenrundfahrt), Cassens Werft, SIAG Nordseewerke (Windenergieanlagenbau), KFZ-Verladung EVAG Terminal I, Containerbrücke, Borkumkai Emden Außenhafen, Historische Werft, Nesserlander Seeschleuse, Nordkai / Windmühlen-Verladung, Südkai, Seeschleuse und vieles mehr! Bekannt ist Emden zudem als Geburtsort der Komiker Otto Waalkes und Karl Dall. Überregionale Bedeutung hat auch die Kunsthalle in Emden (Stiftung Henri und Eske Nannen und Schenkung Otto van de Loo).
Nach so viel Kunst und Kultur noch ein Ausflug zum »Knockster Tief« mit Ausblick über die Ems bis nach Delfzijl. Weiterfahrt gen Norden nach

Greetsiel
Greetsiel auf der Krummhörn ist ein Sieldorf mit schönen historischen Giebelhäusern und idyllischen Gassen. Aber in der Ferienzeit ist der normale Tourist hier nicht ganz alleine. Mit 25 Krabbenkuttern ist in Greetsiel die größte Kutterflotte Ostfrieslands zuhause. Durch die Schleuse Leysiel, die den Fischerhafen von der offenen Nordsee trennt können acht Kutter gleichzeitig durchgeschleust werden. Damit ist der Greetsieler Hafen tideunabhänigig. Am alten Sieltor (über 200 Jahre alt) mündet das Greetsieler Sieltief.

Neuharlingersiel
Postkartenidylle: Der Hafen ist seit 100 Jahren die gute Stube von Neuharlingersiel, hier sitzt man einfach im Café Störmhus beim Ostfriesentee oder einem friesisch herben Bier, klönt und guckt: Wie gekonnt beispielsweise die Kutter im Hafenbecken einparken. Und wie fix die Krabbenfischer das Deck schrubben, Netze flicken, Bordwände ausbessern (oder auch nicht). Auch hier gilt: In den Ferien, bitte nicht drängeln. Die Kutter von Neuharlingersiel fahren noch immer raus auf die Nordsee um Krabben, die eigentlich Granat heißen, zu fangen und die sollte man dann frisch gepult als Krabbenbrötchen genießen. Übrigens ist der Hafen Neuharlingersiel auch der Fährhafen zur ostfriesischen Insel Spiekeroog.

Endpunkt Wilhelmshaven
Die Stadt Wilhelmshaven wurde 1869 durch König Wilhelm I. von Preußen als Marinegarnison gegründet und ist heute Deutschlands größter Bundeswehr- und Marinestützpunkt. Wilhelmshavens Südstrand mit den Hotel- und Restaurationsangeboten ist ein beliebter Anziehungspunkt. An der maritimen Meile am Südstrand befinden sich das »Aquarium Wilhelmshaven«, das »Deutsche Marinemuseum«, (dort liegt unter anderen der Zerstörer Mölders) das »UNESCO-Weltnaturerbe Wattenmeer Besucherzentrum« und das »Küstenmuseum Wilhelmshaven«! Am Querfeuer »Alte Mole« bietet sich ein schöner Blick über den Jadebusen zum »Leuchtturm Arngast« und gegenüber nach Butjadingen. Ja, es gibt viel anzuschauen!

Zu diesem Thema gibt es auf YouTube einen kleinen Film:

von Peter W. Schwarz 12 Dez., 2021
Reisebeschreibung Cotes D'Armor. Perros Guirec, Tregastel, Lannion, Treguier, Morlaix, Port Blanc
Eingang zum Kloster Söflingen
von Peter W. Schwarz 09 Aug., 2021
Ein Ausflug zu ehemaligen und noch bestehenden Klosteranlagen und interessanten Orten im Donautal – von Ulm-Söflingen bis Beuron.
Blick ins Remstal
von Peter W. Schwarz 08 Okt., 2020
s’Remstal — schön, abwechslungsreich, interessant, eigen – eben typisch schwäbisch! Remstal, der Fluss, die Rems, führt durch Wälder, Obstbaumwiesen und Weingärten. Schwäbisch Gmünd, Lorch, Schorndorf, Waiblingen säumen den Weg – vom Ursprung in Essingen bei Aalen bis zur Mündung in den Neckar bei Neckarrems: 80 Kilometer Bilderreise in die schwäbische Heimat.
Hohenlohe Reisebeschreibung
von Peter W. Schwarz 17 Juli, 2020
Reisebeschreibung. 13 interessante Ziele in der Hohenlohe Region
Reisebericht Lago Maggiore
von Peter W. Schwarz 14 Mai, 2020
Reise zum Lago Maggiore, mit Verbania, Ortasee und Mergozzo See
Ostfriesland
von Peter W. Schwarz 28 März, 2020
Ein Reisebericht mit Fotos in den Norden der Republik
Der Rhein bei Bacherach
von Peter W. Schwarz 12 März, 2020
Weinreise von der Mosel zum Mittelrhein mit Fotos
von Peter W. Schwarz 01 Jan., 2020
Renaissance in der Mörikestraße: Das Lapidarium! Ein Ort wo Kunstwerke und historisch bedeutsame Bauteile und Trümmerteile des im Krieg zerstörten Stuttgart ausgestellt werden. Ein ruhiger Park mit prächtigen alten Bäumen, Wandelhallen, Terrassen und Rasenflächen, die sich bis zur Karlshöhe hinauf ziehen! Ein Ort für Ruhe und Entspannung – einer der schönen Orte in Stuttgart! Der Renaissancegarten Im Jahr 1905 ließ Carl von Ostertag-Siegle den Renaissancegarten anlegen, der heute das Lapidarium beherbergt. Im Jahr 1950 erwarb die Stadt Stuttgart die Villa Ostertag-Siegle in der Mörikestraße 24 mit dem dazugehörigen Garten, in dem das neue Lapidarium eingerichtet wurde. Das Lapidarium beherbergt zwei Sammlungen: die eigentliche Lapidariumssammlung mit über 200 Denkmälern aus fünf Jahrhunderten Stuttgarter Stadtgeschichte und die römische Antikensammlung von Carl von Ostertag-Siegle mit fast 200 Exponaten. Textquelle: wikipedia
von Peter W. Schwarz 11 Dez., 2019
Es gibt für einen Weinzahn nichts lieber als über den »Saft der Götter« zu philosophieren. Was sind schon für große und kleine Bücher, Essays, Dramen und Abhandlungen über Wein geschrieben worden – und jetzt kommt auch noch dieses kleine Werk dazu. Um es kurz zu machen: ein begeisterter Weintrinker sagte mal: ich lebe nach dem Motto »un petit rouge am Morgen vertreibt Kummer und Sorgen und ein Gläschen Wein am Abend ist erquickend und labend«. Bitte: alles in Maßen - aber »s’schmeckt halt so guat«! Soweit so gut, hier kommen ein paar Fakten und weiter unten Bilder zum Thema Wein.
von Peter W. Schwarz 29 Nov., 2019
Frankreich – eine Autotour zur Loire, über die Rance zur Seine! Die Schlösser der Loire besichtigen, einmal den Glanz der Renaissance mit eigenen Augen sehen – sollte man sich nicht entgehen lassen. Der Berlingo (vive la France) war bestens gerüstet für eine längere Tour, die Hotels vorgebucht und gutes Wetter bestellt – was auch prompt geliefert wurde! Erste Station war Azay-le-Rideau , ein kleines Städtchen südlich von Tours, im Tal der Indre gelegen, mit (und deswegen waren wir ja dort) einem wunderschönen Wasserschloss aus dem 15. Jahrhundert. Da Azay-le-Rideau relativ zentral im Loire Tal liegt, starteten wir von hier unsere weitere Schlössertour: Château de Chenonceau - für mich eines der schönsten Wasserschlösser der Loire. Schöne Allee am Eingang. Eintritt lohnt sich. Wenn man die Möglichkeit hat, Besuchs- und Reisezeit frei zu wählen, ist man zwar auch nicht ganz allein - aber man wird wenigstens nicht überrannt! Anschließend: Weltkulturerbe, Château de Chambord! Man muss es einfach gesehen haben! Renaissance pur! Von einem Graben umgeben, großes ehemaliges Königsschloss aus dem 16. Jh. mit vielen Türmen, Türmchen, Kuppeln etc.. Besichtigung am besten im Mai, vormittags! Parkplätze in annehmbarer Entfernung. Eintritt in den Park frei! (Schloss mit Führung kostet natürlich). Zurück entlang der Loire: »Château oben, Château links und Château rechts«. Über Blois, Amboise, Langeais, La Chappelle sur Loire, Château Ussè, Chateau de Menars um nur einige der vielen interessanten Schlösser und Städte zu nennen. Extra zu erwähnen wäre auch noch ein schönes, fast schon intimes Schlösschen am Flüsschen Indre: Chateau de I'islette. Ein gepflegtes Anwesen mit wunderbarem Park, gelegen in der Nähe von Azay-le-Rideau. Soweit der dreitägige Aufenthalt im schönen Loire Tal. Also, Berlingo wieder gestartet und über Saumur und Angeres weiter nach Dinan, in die Bretagne. Schönes Hotel gebucht, direkt an der Rance gelegen. Die Stadt Dinan thront eindrucksvoll über der Flussmündung »Vallée de la Rance«. Prächtige Fachwerkhäuser mit Frührenaissance-Holzfassaden und malerische Gassen mit Restaurants und Geschäften. Von der Stadtmauer bietet sich eine interessante Aussicht auf das Tal der Rance. Auch sehenswert: Die steile, kopfsteingepflasterte Gasse » Rue du Jerzual« , sie verbindet die Stadt mit dem Hafen. Der weitere Weg führt über die Rance-Mündung mit dem Gezeitenkraftwerk. Die Gezeitenunterschiede hier gehören zu den größten der Welt. Anschließend ein Abstecher nach Saint Malo der alten Korsarenstadt. Ein Rundwanderweg auf der Wehrmauer, der interessante Einblicke in die Intra muros (die nach dem Krieg neu aufgebaute Altstadt) bietet, sollte schon sein. Entspannte Weiterfahrt zum nächsten Weltkulturerbe: L e Mont-Saint-Michel – der Touristenattraktion par excellence. Sieht schon faszinierend aus – von weitem! (Gegen 10 Uhr schon Stau auf der Anfahrt, den Rest kann man sich denken). Nein, war Gottseidank schon vor 20 Jahren auf'm Berg und der war damals schon überfüllt. Also, Teleobjektiv raus und Stativ aufgebaut - wunderschönes Foto gemacht - und ganz allein! Honfleur in der Normandie, an der Mündung der Seine gelegen, ist das nächste Ziel. Mit der Zeit hat sich das Städtchen mit seinen pittoresken, schmalen und sechs Stockwerke hohen Häusern und der Lieutenance (dem Rest einer Befestigungsanlage) am Vieux Bassin (Altes Hafenbecken) aus dem 17. Jahrhundert zu einem der reizvollsten Orte der Normandie und vielbesuchten touristischen Anziehungspunkt entwickelt (wir waren zum Glück außerhalb der Saison). Der weitere Weg führt übers Wasser, die Seine. Dort spannt sich eine imposante Brücke: die Pont de Normandie, eine Schrägseilbrücke, die mit 856 m die größte Spannweite in Europa besitzt (drüberfahren koschtet extra)! Auf unserem Weg zum Endpunkt der Reise machen wir noch einen Ausflug nach Étretat. Bekannt ist Étretat vor allem durch die steilen Felsklippen mit ihren außergewöhnlichen Felsformationen, die den Ort auf beiden Seiten umrahmen. Und schließlich Rouen, die »Stadt der 100 Kirchtürme«, der mittelalterlichen Gassen, den dicht gedrängten Fachwerkhäusern und der beeindruckenden gotischen Kathedrale – Rouen ist Mittelalter! Einige Beispiele zum anschauen: Den Uhrenturm (Gros Horloge), die Kathedrale Notre Dame, den Bischofspalast in dem sich unter anderem das Historial Jeanne d'Arc befindet, die Kirche Saint-Maclou, den Justizpalast usw.. 10 Tage Frankreich, 10 Tage interessantes, schönes, aufregendes, genussvolles und entspanntes Reisen. Werde ich gerne weiterempfehlen. Der Berlingo (vive la France) hat tapfer durchgehalten - Chapeau bas! Und wieder gibt es dazu einen Film auf youtube: https://youtu.be/Ta0fDj75U3w
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