…ein klein wenig Theorie zum Thema Wein
(muss nicht sein – kann aber ganz nützlich sein):
Die Geschichte des Weinbaus ist eng mit der Entwicklung der Kulturen verbunden. Das Produkt der Rebe, der Wein, wurde als Getränk der Götter (Dionysos/Grieche und Bacchus/Römer) angesehen. Dass der Wein auch hierzulande wächst und getrunken wird, ist vor allem den Römern zu danken. Diese haben die Reben vor mehr als 2.000 Jahren in den deutschsprachigen Raum eingeführt. Anschaulich zeigen verschiedene Weinbaumuseen in den Anbaugebieten die Historie rund um den Wein: so zum Beispiel das Weinbaumuseum in Uhlbach oder Brömserburg in Rüdesheim.
»Guter Wein entsteht bereits im Weinberg.
Die Handwerkskunst im Keller besteht darin, den individuellen Charakter zu wahren«.Was ist ein schwerer, was ein leichter Wein?Als schwer bezeichnet man einen wuchtigen, kräftigen, vollmundigen Wein mit relativ hohem Alkoholgehalt. Leicht sind Weine mit relativ wenig Körper, also wenig Alkohol und wenig Extrakten (Gerbstoffe, Zucker, Mineralien).
Was bedeutet »trockener« Wein?Beim Wein bezeichnet »trocken« das Gegenteil von »süss«. In der EU gilt ein Wein als trocken, wenn er nicht mehr als 9g/l Restzucker aufweist, sofern die Gesamtsäure nicht mehr als 2g/l tiefer ist als der Restzucker. Beispiel: 7.5 g/l Restzucker; 5.6 g/l Säure = trocken 7.5 g/l Restzucker; 5.4 g/l Säure = halbtrocken. Dies gilt vor allem bei
Weissweinen.Rotwein
ist in der Regel durchgegoren, d.h. er enthält nur sehr wenig unvergorenen Restzucker (0.1 - 2g/l)
Wie viel Säure hat Wein?Die Gesamtsäure, also Weinsäure, Apfelsäure oder Milchsäure liegt zwischen 4 und 10 Gramm pro Liter.
Warum hat mancher Wein weisse Kristalle in der Flasche? (Weinstein)Sobald Wein in der Flasche kühler gelagert wird als vor der Abfüllung, bilden sich aus Weinsäure und Mineralstoffen Kristalle, es handelt sich also nicht um einen Weinfehler.
Wie entstehen die unterschiedlichen Roséarten?Die unterschiedlichen Namen bezeichnen alle denselben Typ Wein, hergestellt in verschiedenen Regionen. Rosé wird aus blauen Trauben erzeugt: Die Trauben werden gequetscht und nach wenigen Stunden gepresst. So kann nur wenig Farbstoff aus den Häuten in den Traubensaft gelangen - der Wein bleibt rosé.
Warum bilden sich am Weinglas Fenster?Die Schlieren, Tränen oder Kirchenfenster werden durch den Alkohol und Extraktgehalt gebildet.
CuvéeDie klassische Cuvée entsteht im Keller oder anders gesagt, erst entstehen die einzelnen Weine, dann der Verschnitt. Für Deutschland gilt also: reinsortig oder Cuvée aus zwei Rebsorten mit Deklaration der (beiden) Rebsorte(n) auf dem Etikett, Cuvée aus drei oder mehr Rebsorten ohne Sortenangabe.
…und für »Gschmäckler« noch eine kleine Auswahl der WeinbezeichnungenVollfruchtig
mit Charakter schmeckt ein Wein, wenn er vom Charakter her an frische Früchte erinnert.
Körperreich
nennt der Weinfachmann einen extraktreichen Wein, der besonders in den höheren Prädikatsstufen zu finden ist.
Geschmeidig
nennt man einen Wein, dessen Inhaltsstoffe »glatt und weich« zueinander passen und keine Ecken und Kanten zeigen. Dabei darf kein einzelner Bestandteil auffallen oder gar dominieren.
Elegante Weine sind Weine, die auf hohem Niveau einen ausgeglichenen, positiven Eindruck hinterlassen.
Rückgrat hat ein Wein, wenn genug Säure vorhanden ist um ein geschlossenes Geschmacksbild zu ergeben. Fehlt der passende Säurespiegel, leidet der Zusammenhalt des Weines und es ergibt sich ein ungünstiger Gesamteindruck.
Genug der Theorie – ab jetzt selbst probieren!
Zum Thema Wein gibts auch ein kleinen Film auf Youtube
https://youtu.be/KY6WQwe7N9Y